Projektionen
Eine psychologische Abwehr, die anderen eigene Probleme, Schwächen und auch ungelebte Stärken zuteilt. Besser als sich mit Projektion zu beschäftigen ist es, den eigenen Wert zu erkennen, z.B. mit Eigentherapien wie unseren Fantasiereisen und Trancen. So holt man die nach außen verlegte Energie zu sich zurück und hat die Freiheit, sein Leben selbst zu gestalten. Erkennt man dadurch unterwegs eine eigene Projektion auf andere, so ist sie auch schon fast vorüber. Ein positiver Selbstwert lohnt sich sehr, denn das Aufdecken von Schwächen anderer wird meist mehr praktiziert als die Wertschätzung besonderer Fähigkeiten.
Anderen Schuld zu geben erhöht die eigene Macht, das Prestige/Erfolg und materiellen Gewinn. Aber auch das Entstehen von Krankheiten, Verlusten und nicht realisierten Träumen werden anderen zugeteilt. Du. Bist. Schuld. Die meisten sind als Kinder unter Schuld-Demütigungen aufgewachsen und haben feste Abwehrmuster entwickelt. Im Erwachsenenalter gehen dann Partnerschaften auseinander, Familien zerbrechen, Organisationen auch.
Beschuldigte ignorieren die Schuldprojektion am besten und kommunzieren klar und ehrlich ausschließlich den Sachverhalt. Anderen zu sagen, dass er/sie projiziert ist meist erfolglos. Wenn keine Änderung eintritt könnte man erwägen, die Beziehung in die Ferne zu verlegen, bevor man krank und/oder leistungsunfähig wird. Dadurch übernimmt man Verantwortung für sich.
Beispiel: Eine Eigentümerin möche nachträglich einen kleinen Fleck auf einer billigen Teppichauslegware renovieren lassen, den ein Mieter verursacht hatte. Der Nachfolger ist mit Möbeln und Homeoffice eingezogen und möchte keine Renovierung, weil sein Büro auf den Miniflecken steht. Aber die betagte Eigentümerin ist es gewöhnt, dass man ihr gehorcht. Sie wedelt mit rot angelaufenem Gesicht mit einem Zollstock vor der Nase des neuen Mieters herum. In normalem Tonfall sagt der Neue: "Schreien Sie mich nicht an und wedeln Sie nicht mit dem Zollstock vor meiner Nase herum." Die Vermieterin verbreitet danach überall, dass der Neue "aggressiv und gefährlich" ist. Die Eigentümerin wohnte im gleichen Haus, eine belastende Zeit begann und der neue Mieter zog bald wieder aus.
In Partnerschaft und engen Beziehungen wird es erheblich komplizierter. Wer mag, kann ein kleines Tagebuch führen, worin alles kurz notiert wird, was am Anderen so stört. Dann nichts tun und abwarten, bevor sich unbewusste Muster und Realität behindern. Enge Partnerschaften sind hervorragend geeignet, diese Muster zu bearbeiten. Wenn es dann noch gelingt, Emotion und Gefühl auseinander zu halten ist die Beziehung im Hier und Jetzt angekommen. Projektionen erhalten weniger Nahrung und verflüchtigen sich durch unsere bewusste Mitarbeit meist recht schnell.
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