Körpertypen nach Wilhelm Reich
- Grundlegende Charaktermerkmale des Gegenübers schneller erkennen und darauf reagieren
- Eigene Muster kennen und wissen, in welche zwischenmenschlichen „Fallen“ ich leicht gerate
- Konzepte für einen professionellen Umgang mit Klienten entwickeln
- Einschätzen, wie viel Nähe / Distanz meinem Gegenüber angenehm ist
- Für Chefs und Personalentwicklung in Firmen / Organisationen
Die Welt der Körpertypen (Überlebensstragien)
Schizoid - Oral - Psychopath - Masochist - Rigide
Freude gehört zu den angenehmen Körpergefühlen, Schuld, Angst oder Verzweiflung zu den „schlechten“. Letztere unterdrücken wir gerne. Der Körper fühlt sich dann starr und leblos an. Wenn wir Gefühle unterdrücken, so unterdrücken wir natürlich alle und können keine wahren Gefühle zulassen, weil eben nicht alle da sein dürfen. Bei einem wütenden Kind aktiviert eine Woge von Energie die Muskeln und macht sie bereit z.B. mit der Faust auf den Tisch zu schlagen, um die Energie zu entladen. Kann das Kind das nicht tun, ohne noch mehr Groll der Eltern auf sich zu ziehen bleibt eine Spannung bestehen. Passiert es oft genug wird diese chronisch. Wenn der entsprechende Körperteil dann erstarrt fühlt es das unangenehme Gefühl nicht mehr. Der Zorn ging ins Unterbewusstsein. Solche chronischen Muskelverspannungen sind überall im Körper zu finden. Während das Kind versucht mit dem Druck außen fertig zu werden, werden die späteren Verhaltensmuster festgelegt. Diese sind:
Schizoid
Kontakttyp (fragmentiert). Rücken kann verdreht sein.
Energiefluss: im Kern gefroren. Rückzug nach innen. Explosive Ladung.
Glaubenssatz: Ich denke, also bin ich.
Identifiziert sich nicht mit seinem Körper. Erfahrungen rund um die Geburt sind prägend. Das Ignorieren der Bedürfnisse durch die Mutter wird als Bedrohung seiner Existenz empfunden. Mangel an Gefühlen der Sicherheit oder Freude. Häufige Alpträume und Angstzustände prägen die Kindheit. „Fühlen“ wird dann durch Abwehrmechanismen eingedämmt. Die angestaute Wut kann sich in Gedanken oder zynischen Bemerkungen entladen. Durch die gespaltene Persönlichkeit können Minderwertigkeitsgefühle und das Gefühl, jemand Besonderer zu sein gleichzeitig existieren. Radikale Stimmungsschwankungen, zeitweise freundlich, dann wieder starr und kalt. Schwarz/weiß sehen. Das Verhalten wirkt oft unecht. Ein Schizo ist nicht geschwätzig und zeigt immer nur Bruchstücke seines Wesens. Er beobachtet seine Mitmenschen genau und kann sehr verletzend sein.
Häufig hat er das Gefühl, dass irgendetwas an ihm verkehrt oder falsch ist. Er fühlt sich von außen bedroht, wendet sich deshalb nach innen und kapselt sich ab.
Die zugrunde liegende Lebenserfahrung ist die Zurückweisung, dadurch Rückzug nach innen und Abbruch des Kontakts zur Außenwelt.
Ein leicht schräg geneigter Kopf ist ein häufiges Erkennungsmerkmal eines Schizoiden, somit eine Unterbrechung zwischen Kopf und restlichem Körper. Dadurch kann er leicht den Boden unter den Füßen verlieren. Es scheint, als ob obere und untere Körperteile zu verschiedenen Menschen gehören und die Körperhälften links/rechts asymetrisch sind.
Die Energie wird innen gehalten, diese Anstauung kann sich jedoch explosiv und gelegentlich sogar durch Gewalttaten entladen.
Nähe und Intimität kann nicht zugelassen werden, so verliebt er sich oft in Menschen, mit denen eine Beziehung irgendwie unmöglich ist.
Positiv: eine starke Aura, sensible Wahrnehmungsfähigkeit, große Fantasie. Bewegt sich mit seinem analytischen Denkvermögen oft im Grenzgebiet zwischen Genie und Wahnsinn.
Im Kontakt sei liebevoll, geduldig und ehrlich. Gestehe lieber einen Fehler ein, als ihn zu belügen. Akzeptiere ihn und gib ihm das Gefühl, dazu zu gehören. Das große Schlüsselwort lautet Vertrauen herstellen.
Übungen: Entspannungstrance : BodyTrance und HeilTrancen, Bioenergetik und Massage.
Oral
Bedürfnistyp (Kollabiert oder kompensiert)
Rücken: Alle Biegungen sind übertrieben.
Energiefluss: Untergeladen. Niedrige Energie. Schwacher Fluss nach außen.
Glaubenssatz: Es ist keiner für mich da.
In den ersten zwei Lebensjahren findet sich das Baby immer wieder weinend und verlassen im Gitterbett. Die Bedürfnisse des Kindes werden übersehen, es wird zu wenig oder gar nicht gestillt. Irgendwann gibt das Kind sein erfolgloses Schreien auf und unterdrückt die Sehnsucht nach Zuneigung, Wärme und Halt. Es wird passiv. Orale Kinder lernen oft früh sprechen und gehen, das Gefühl etwas verloren zu haben wird durch schnelle Selbstständigkeit ausgeglichen.
Meist zeigen sich depressive Phasen in der späten Kindheit oder Jugend.
Die zugrunde liegende Lebenserfahrung ist Entzug.
Der Orale gibt sich hilflos, bedürftig und schwach, unselbstständig und auf Stärke von außen angewiesen. Es fällt ihm schwer, auf eigenen Beinen zu stehen. Wenn es darum geht, Ziele zu erreichen, neigt der Orale dazu, diese rasch wieder aufzugeben: „Ich krieg es ja doch nicht“ oder „Ich kann es ja doch nicht.“ Aufgrund Antriebsschwäche und fehlendem Durchsetzungsvermögen kommt es vor, dass er keine oder nur anspruchslose Arbeit findet. Seine Leistungen stehen oft in keinem Verhältnis zu seinen tatsächlichen Fähigkeiten. Erkennungsmerkmale sind ein langer und hagerer Körper oder auch klein und zierlich.
Kleines Becken, durchgebogener Rücken, schwache Muskulatur, aber nicht so dünn wie beim Schizo. Die Schultern sind nach vorne gerundet und der Brustkorb eingesunken.
Feste, durchgedrückte Knie. Oft unschuldiger Ausdruck mit nach vorn geschobenem Kopf. Energiemangel im unteren Körperteil. Auf seine eigenen Bedürfnisse fixiert. Redet gerne und viel. Stimmungsschwankungen.
Positiv: Sinn für Schönheit und Ästhetik. Feinfühligkeit. Lernt der Orale sich selbst zu lieben und zu verwöhnen, so entwickelt er ein untrügliches Gespür für die Stimmungen anderer. Im Kontakt hab ihn gern, aber versuche nicht ihm zu helfen. Gib ihm die benötigte Information und lass ihn allein. Sein Schlüssel ist sich selbst zu lieben. Übungen: Therapie in Trance wie Selbstwert Hypnose u.a., Atemübungen, Knie locker halten, Energielevel durch Sport erhöhen.
Psychopath
Vertrauenstyp (Kontrollierend oder verführend)
Rücken: I. Mächtig II. Hyperflexibel
Energiefluss: Verschiebung nach oben, weniger Energie in unterer Körperhälfte.
Glaubenssatz: Bin ich schwach, werde ich ausgenutzt.
Prägung im Alter zwischen 2 und 4 Jahren, Hauptursache ist ein tyrannischer oder verführender Elternteil. Die Verführung des Elternteils ist unterschwellig und soll das Kind an sich binden. Es wird oft von den Eltern gedemütigt und herum gestoßen. Immer wieder bekommt er zu spüren, dass er klein, unwichtig und machtlos ist. Daher entwickelt sich „Jetzt erst recht“. Man übersieht einen Psychopathen nicht, er wirkt größer, stärker und intelligenter als er ist. Erkennungsmerkmale sind ein starker aufgeblasener Oberkörper, schmaler Unterkörper, Becken starr und geladen, dünne Beine. Steife Kopfhaltung. Hochgezogene Schultern mit großem Kopf, der bei Erregung schnell rot wird, oft stechende wache Augen. Ein Psychopath würde nie ein Bedürfnis zugeben. Er sagt z.B. nicht „Ich will spazieren gehen“ sondern „Du siehst blass aus, lass uns an die frische Luft gehen“. Am ehesten kann der dominante Psychopath Wutausbrüche zulassen, sonst versucht er Gefühle meist zu leugnen. Hat einen starken Machtdrang. Lügt eher als eine Niederlage einzugestehen und macht sich den hart erarbeiteten Erfolg von anderen gelegentlich zu eigen. Er ist sich nicht darüber bewusst, dass er gemein werden kann, wenn jemand freundlich zu ihm ist.
Der manipulative Psychopath ist besser proportioniert. Das Becken weist eine sehr starke Ladung auf, allerdings nicht mit dem Kern verbunden. Rücken ist hyperflexibel, aber auch Verspannungen in der Zwerchfellgegend. Nähe hält er nur aus, wenn der Partner zu ihm aufschaut – am ehesten mit Oralen. Gefühle der Angst kennt er nicht, weil er alles von sich weg schiebt, was weh tun könnte. Flirten beherrscht er perfekt.
Positiv: Anführer, dynamisch, leistungsfähig, mutig, willensstark, schwungvoll, faszinierend. Ersetzt der Psychopath seine Machtgelüste durch Verantwortungsbewusstsein, dann ist er ein begeisternder und überzeugender Führer! Im Kontakt lass dich auf keine Machtkämpfe ein, lass ihm seine Freiheit und setze keine Erwartungen in ihn. Schlüssel: Wenn er lernt, dass er auch schwach sein darf ohne gedemütigt, unterdrückt und ausgenutzt zu werden, dann besiegt er seine größte Angst.
Übungen: Fantasiereisen Hörbücher, Yoga, Energieübungen, Tai Chi und Rolfing.
Masochist
Autonomietyp (komprimiert)
Rücken: Belastet, besiegt.
Energiefluss: Festgefahren. Verwandlung in Masse. Voll geladen.
Glaubenssatz: Ich muss gehorchen und mich selbst verleugnen, um geliebt zu zu werden.
Dominante Mutter ist Hauptursache. Folgsamkeit, Sauberkeit, Essen, artig sein, nicht schmutzig werden. Selbstständigkeit kaum möglich, da die Mutter sofort Schuldgefühle erzeugt. Äußerer Widerstand wird gebrochen, aber insgeheim sabotiert das Kind (z.B. bei der Reinlichkeitserziehung). Wird verbal manipuliert „wenn du nicht brav bist, dann...". Wutanfälle werden sofort im Keim erstickt: "wenn..., dann kriegst du nichts zum Geburtstag." Hat das Gefühl in der Falle zu sitzen und reagiert mit Hass. Weil alle Impulse von der Mutter unterdrückt wurden, kann er sich selbst nicht leiden, kreirt unbewusst Misserfolge. Sagt nach außen ja, fühlt aber nein - dadurch verkehren sich selbst positive Handlungen ins Negative. Leidet an Selbstbetrug. Versteckt seine Aggressionen und äußert sie eher hinterhältig. Das versetzt andere in Wut. Erkennungsmerkmale: Unten breiter wie oben, gestauchte Masse. Traurige Augen. Stimme: seufzen, jammern. Umständlich, risikofeindlich, stur, phlegmatisch. Positiv: geht mit seinem Partner durch dick und dünn. Gibt viel. Liebevoll, hilfsbereit und treu. Loyal und ausdauernd. Im Kontakt nimm dir Zeit, sei nicht ungeduldig, abwertend oder zornig. Sage ihm nicht, was er anders machen soll, sondern gib Beispiele wie es richtig ist. Keine Verbote! Schlüssel: Antworten lernen. Sich selbst zum Ausdruck bringen.
Übungen: Fantasiereisen Hörbücher , Therapie in Trance Trancereisen, Körper- und Bewegungsarbeit, Atemübungen, Tanzen, Spielen.
Rigide
Liebe - Sexualitätstyp (phallisch / hysterisch)
Rücken: Hohlkreuz, steif, zusammengezogene Schulterblätter
Energiefluss: gute hohe Energie ohne Spontaneität (hysterisch: explosiv)
Glaubenssatz: Ich muss mich anstrengen und darf meine Gefühle nicht zeigen. Das Kind genügt nie. Wunschkind. Zwischen dem 3. u. 5. Jahr in der genitalen Phase reagiert die Mutter peinlich, der Vater zurechtweisend. Das Kind kann keinen Unterschied machen zwischen Lust und Liebe und erlebt die Zurückweisung seiner Lust als Ablehnung seiner Bedürfnisse nach Liebe. Es wird misstrauisch, fühlt sich verraten und verletzt. Der Phalliker, meist männlich glaubt Liebe durch Leistung zu bekommen. Hysteriker, meist weiblich, glaubt Liebe durch Lärm oder wegen ihrer Schönheit zu erhalten. Beispiel Phalliker: er hat den Kopfstand gelernt und zeigt das dem Vater. Der reagiert nicht, also lernt er den Handstand noch dazu. Beispiel Hysteriker: reagiert auf die Nichtbeachtung des Vaters mit Kreischen, herumfuchteln oder herumhämmern. Väter hysterischer Kinder sind oft hinter dem Schreibtisch, der Zeitung, TV, Computer oder an der Werkbank zu finden. Erkennungsmerkmal: weiche Formen, gute Proportionen, gerader Rücken. Körper wirkt integriert und zusammenhängend. Aus Stolz und Unnahbarkeit hält er sich steif und trägt den Kopf hochgehalten. Seine Augen sind glänzend, lebendig, wach, verführerisch und vermitteln manchmal das Gefühl eines gebrochenen Herzens. Beide Körperenden sind energetisch stark geladen, so dass Gefühle im Kern fliessen, aber an der Peripherie nicht (Ritterrüstung im Bindegewebe). Erfüllung in der Liebe zu finden ist schwierig. Positiv: weltorientiert, tatkräftig, unternehmungslustig, perfekt. Die Mischung aus Charme und Temperament macht sie zu faszinierenden Persönlichkeiten.
Im Kontakt: Wertschätzung für den Phalliker, hab ihn lieb um seinetwillen, nicht wegen seiner Leistungen. Er soll Schwäche zeigen dürfen und trotzdem Geborgenheit finden. Für den Hysteriker ist wichtig, ihm viel Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen und ihn ernst zu nehmen. Von beiden fordere nichts, sodass sie langsam ihr Herz öffnen können. Schlüssel: Meditation, Innenwelt erkunden. Übungen: HypnoTrancen Heilung d. Gefühle, In Trance Herzheilung, Selbstwert Hypnose, hier besonders die Trancen "sich annehmen" und "Selbstliebe", Herz Meditation, Glasbuddha, Hypno Meditation Inside.